Mattia Scigliano, Vanessa Steigauf, Nils Miedler, Trainer Norbert Mayer, Lisa Gigl und Moritz Schmid (SSF Singen) erschwammen bei den DJM in Berlin zwölf Finales, vier Medaillen und drei Altersklassenrekorde – die beste DJM-Bilanz in der 46jährigen SSF-Vereinsgeschichte.
Steigauf und Scigliano ebenfalls in Finales. Historische Bilanz für die SSF Singen.
Die „Deutschen Jugend-Meisterschaften (DJM) im Schwimmen“ der Schüler, Jugend und Junioren im Europasportpark in Berlin bescherten den fünf Startern der Schwimm-Sport-Freunde (SSF) Singen eine in der 46jährigen Vereinsgeschichte wahrlich historische Bilanz, die selbst die Top-Bilanzen um die Jahrtausendwende mit Junioren-Europameister Thomas Winkler im Altersklassenbereich toppte. Mit 25 Nominierungen stellten die SSF Singen bereits im Vorfeld ihre Rekordmarke aus dem Vorjahr ein, davon nutzten sie in Berlin wegen zu starker Starthäufung an manchen Tagen aber nur zwanzig Startmöglichkeiten. In diesen zwanzig Starts schwammen sie zwölf Mal in Finalplatzierungen (Rang 1-8) vor und erzielten zudem drei Final-Reserveplätze (Rang 9-11). Sie erzielten fünfzehn persönliche Bestzeiten und drei Saison-Bestzeiten. Der noch dreizehnjährige Nils Miedler erschwamm im Jahrgang 2003 vier Medaillen, davon Gold über 50 m Rücken, sowie drei badische Altersklassenrekorde über 50/100/200 m Freistil.
Lisa Gigl (Jahrgang 1998) konnte sich trotz gerade absolviertem Abitur über 100 m Freistil für die DJM qualifizieren, schwamm in 1:01,14 Minuten wieder um ihre Saisonbestzeit (Platz 19) und beschloss damit ihre dritten deutschen Titelkämpfe. Mattia Scigliano (1999), 2016 noch mit einer einzigen Finalplatzierung steigerte sich auf den Mittelstrecken beeindruckend, schraubte über 200 m Schmetterling seine Bestzeit von 2:15,67 auf 2:12,52 Minuten, sowie über 200 m Freistil von 2:01,36 auf 1:58,78 Minuten und belegte beide Male die Finalreserveplätze elf. Über 1500 m Freistil ließ er 17:01,03 Minuten folgen und belegte Finalplatz sieben. Für das 400 m Freistilfinale qualifizierte er sich mit einer Saisonbestzeit von 4:14,13 Minuten und belegte schließlich Rang acht. Zwei Final- und zwei Finalreserveplätze waren für Mattia Scigliano der bisher größte erfolg in seiner Laufbahn. Moritz Schmid (2000) schob sich über 200 m Rücken mit einer Saison-Bestzeit von 2:14,61 Minuten von Melderang 19 auf Platz 14 vor, steigerte sich über 100 m Rücken von 1:01,90 auf hervorragende 1:01,11 Minuten und rückte damit von Platz 22 auf Rang 15 vor. In seinem nicht antrainierten „Beschäftigungsstart“ über 800 m Freistil belegte er in Saisonbestzeit (9:04,28 min) Rang 17.
Vanessa Steigauf (2001) schaffte als Mittelstrecklerin in diesem Jahr den Sprung in vier Finales, nachdem sie 2016 eine Finalplatzierung erschwamm. Nach ihrem „Beschäftigungsstart“ über 50 m Freistil (0:28,27) schwamm sie über 100/200/400/800/1500 m Freistil durchweg glänzende Bestzeiten, erzielte über 100 m Freistil in 0:59,65 Minuten den Final-Reserveplatz elf, schob sich dann auf den vier Mittel- und Langstrecken jeweils um mehrere Positionen nach vorne, sicherte sich vier Finalplätze und erzielte über 200 m Freistil (2:08,90 auf 2:07,40) Rang fünf, über 400 m Freistil (4:30,31 auf 4:27,71) Platz sechs, über 800 m Freistil mit einer zehn-Sekunden-Steigerung (9:26,82 auf 9:16,82) Rang fünf und auf der 1500-m-Freistil-Strecke mit einer Steigerung um 21 Sekunden (18:08,38 auf 17:46,93) nochmals Platz fünf.
Der absolute „Shootingstar“ des SSF-Teams von Trainer Norbert Mayer war der noch 13jährige Nils Miedler (2003). Gleich am ersten Tag zog er mit 55,68 Sekunden (bisher 0:55,86) in das 100-m-Freistil-Finale ein, steigerte dort seine Bestzeit aus dem Vorlauf nochmals auf die badische Altersklassen-Rekordmarke von 54,86 Sekunden und gewann seine erste DJM-Bronze-Medaille. In einem „Beschäftigungsstart“ am zweiten Tag zog er über 50 m Schmetterling erneut ins Finale ein, schraube seine Bestzeit von 28,56 über 27,73 (Vorlauf) auf 27,39 Sekunden und schob sich damit von Qualifikationsplatz zehn auf Rang sechs vor. An Tag drei folgte der erste absolute Höhepunkt: „Sprinter“ Miedler qualifizierte sich in 2:02,64 Minuten überraschend als Dritter für das 200-m-Freistil-Finale, lieferte sich dort mit dem führenden Gladbecker ein mutiges Rennen, steigerte sich auf die badische Altersklassen-Rekordzeit von 1:59,15 Minuten und gewann sogar Silber. Das Finale über 100 m Rücken hatte Trainer Mayer am Vormittag zugunsten der 200 m Freistil abgemeldet. Beflügelt ging Miedler am vierten Tag über 50 m Freistil (bisher 25,61 sec) an den Start, steigerte sich im Vorlauf auf 25,48 Sekunden, zog als Zweiter ins Finale ein, verteidigte dort diese Position in neuer badischer Altersklassen-Rekordzeit von 24,94 Sekunden und gewann erneut Silber. Der fünfte Tag wurde mit dem letzten SSF-Start zum Höhepunkt: Über 50 m Rücken (bisher 28,72 sec) schraubte Miedler seine Bestzeit auf 28,24 Sekunden, zog als Vorlaufschnellster ins Finale ein, verbesserte sich dort auf sensationelle 27,76 Sekunden, wurde seiner ersten Favoritenrolle vollauf gerecht und gewann mit vier Zehntelsekunden Vorsprung seine erste DJM-Goldmedaille. Dabei schaffte er als Einziger gar die kleine Sensation, den zuvor in sechs DJM-Rennen ungeschlagenen, mit Miedler befreundeten Josif Miladinov (Gera, 28,19 sec, Platz 2) hinter sich zu lassen.
„Im Vorfeld hatten wir mit einigen Finales gerechnet, ein wenig mit einer Medaille geliebäugelt. Die enormen Steigerungen haben nun zu einer Bilanz geführt, von der wir nicht einmal geträumt hatten“, zollt Mayer seinen DJM-Startern hohe Anerkennung.
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